Acht Tage ermittelten die europäischen Masters die Titelträger im Beckenschwimmen in der serbischen Hauptstadt Belgrad. Nur knapp vier Monate nach den Weltmeisterschaften in der katarischen Metropole Doha stand ein weiterer Saisonhöhepunkt an. Analog zur WM fanden die Meisterschaften im Anschluss an die offene EM statt und es wurden die gleichen Veranstaltungsorte genutzt. Austragungsort in Belgrad war das Sports Center Milan Gale Muskatirovic.

Direkt an der Donau gelegen war der Komplex 1973 Austragungsort der ersten Schwimm-Weltmeisterschaften überhaupt. Entgegen der Ausschreibung wurde die Veranstaltung kurzfristig in die Halle verlegt, was sich angesichts der Hitze beziehungsweise der teilweise starken Regenschauer als goldrichtig erwies. Im Außenbecken trugen dafür die Synchronschwimmer:innen ihre Wettbewerbe aus. Neu war in Belgrad auch, dass immer eine bestimmte Anzahl von Männer- und Frauenläufe ausgetragen wurde, bevor dann eine 30 minütige Einschwimmpause eingelegt wurde. Gestartet wurde wie gewohnt mit den ältesten Aktiven. Eine gelungene Neuerung, konnte man sich so doch effektiver auf den Start vorbereiten und musste nicht früh morgens im Wettkampfbecken einschwimmen.

Den teilweise weiten Weg nach Belgrad hatten 2.540 Masters aus 40 europäischen Nationen auf sich genommen. Aus Niedersachsen beteiligten sich im Beckenschwimmen 18 Teilnehmer:innen aus 13 Vereinen, die 58 Mal starteten. Im Freiwasserschwimmen, bei dem mittlerweile mit den 1.500m und 3.000m zwei Wettbewerbe ausgetragen werden, nahmen vier Sportler:innen aus vier Vereinen mit Starts teil.

Die niedersächsischen Masters dürfen auf erfolgreiche Wettkampftage zurückblicken – insgesamt 20-mal stiegen sie in Belgrad auf das Podest. Viermal standen sie sogar ganz oben, fünfmal gab es Silber und elfmal Bronze. 

Erfolgreichste Teilnehmerin mit vier Medaillen und zwei Titeln wurde Nicole Heidemann (AK 40/TV Meppen). Sie sicherte sich die Titel über 50m und 100m Brust. Hinzu kommt eine Silbermedaille über 100 Meter Schmetterling sowie Bronze auf dem Schmetterling Sprint. 

Vier Medaillen konnte in der AK 70 auch Sabine Morche-Bloch (TSV Achim) mit nach Hause nehmen. Sie gewann Silber im 3.000 FW-Schwimmen sowie Bronze über 1.500m FW, 200m Brust und 100m Schmetterling. Erstmals Europameister dürfen sich Cornelia Neubert (AK 70) und Heiko Boknecht (AK 55) nennen. Neubert sicherte sich überraschend den Titel auf dem Brustsprint. Die erfolgreiche Teilnahme wird durch Bronze über 100m Brust abgerundet. Boknecht holte sich den Titel über 400m Lagen und zudem Bronze über 200m Brust. Ebenfalls zwei Medaillen gewannen Tanja Jantzen (AK 70/Waspo 98 Hannover) und Sandra Stuhr (AK 55/SG Wiste). Trotz einer „holprigen Anreise“ – das Gepäck kam nicht mit – und erstmals ohne Gips nach einem Ellbogenbruch gelang Jantzen ein zweiter Platz über 50m Freistil. Hinzu kam die Vizemeisterschaft über 1.500 FW. Stuhr sicherte Bronze über 400m Lagen und 200m Brust. Vier weitere Sportler:innen durften sich über eine Bronzemedaille freuen: Mira Förster (AK 25/TSV Achim), Deike Homeyer (AK/SG Wiste), Andreas Himmelreich (AK 35/TSV Quakenbrück) sowie Ulrike Depken (AK 60/PSV Oldenburg).

Allen Medaillengewinner:innen herzlichen Glückwunsch.

Bericht: Heiko Boknecht

Die Medaillengewinner:innen aus Niedersachsen bei der Masters-EM in Belgrad 2024