Schon die Informationen im Meldeergebnis hatten neugierig gemacht auf diese veränderte Landesmeisterschaft auf der Kurzbahn 2023 am 4. und 5. November 2023 im Stadionbad Hannover. Natürlich ging der erste Blick beim Betreten der Schwimmhalle zur Anzeigentafel, doch da stand kein Siegerpodest. Das stand direkt auf der Startbrücke und mit den Stellwänden mit LSN und W98 Bannern konnte man nur gespannt auf die ersten Siegerehrungen sein.

Für diese Veranstaltung hatten 87 Vereine aus ganz Niedersachsen insgesamt 2140 Einzel- und 70 Staffelmeldungen abgegeben.

Am Anfang dieser LKM standen die 4 x 50 m Freistilmixedstaffeln. Der Sieg ging hier an das Team von W98 Hannover, die mit gutem Vorsprung nach 1:39,70 vor dem Team der SGS Hannover anschlugen, die ihr Rennen nach 1:41,94 beendet hatte. Bronze ging an die TWG 1861 Göttingen in 1:42,36.

Die Pausen zwischen den einzelnen Wettkämpfen waren geprägt durch die sehr schönen Siegerehrungen, bei denen die Sportler und Sportlerinnen die volle Aufmerksamkeit für ihre erbrachten Leistungen bekamen. Nach und nach hatten sich dann auch die Aktiven an den neuen Ablauf gewöhnt und es ging im Verlauf der Ehrungen dann immer flotter, bis alle zu Ehrenden zur Siegerehrung erschienen.

Am Ende des ersten Veranstaltungsabschnittes standen die Finals über 100 m Freistil und 50 m Rücken. Bei den Damen entschied Lilly-Fay Wallbaum (2005) diese Strecke für sich. Mit einer tollen Endzeit von 0:56,86 schwamm sie zu Gold vor Alena Gemici (2006) 0:57,05 und Hanna Lemmermann (2008), die nach 0:57,17 anschlug. Bei den Herren waren gleich sechs der acht Finalbahnen von Schwimmern der W98 Hannover besetzt und so war hier schon mal eine Medaille für dieses Team sicher. Am Ende blieben aber doch Gold, Silber und Bronze in Hannover und so holte sich Markus Kriks (2002) den offenen Titel in 0:50,18 vor Alaa Maso (2000), der nach 0:50,57 anschlug und Florian Quappill (2004), der mit seiner Endzeit von 0:51,18 Bronze holte. Deutlich gemischter war dann das Finale über 50 m Rücken der Damen. Der Sieg ging an Lisa Didszun (2007), die in 0:29.80 als einzige Schwimmerin unter der 30 Sekunden Marke blieb. Die Silbermedaille nahm Katja Breithaupt (2001) nach 0:30,10 in Empfang und Bronze ging erneut an den Jahrgang 2007 mit Jette Hädicke in 0:30,28. Richtig spannend war dieses Rückenfinale bei den Herren. Mit einem Wimpernschlag entschied es Jörn Frerichs (1994) in 0:26,13 für sich. In 0:26,16 war Kevin Ehrenpfort (2005) nur einen Hauch langsamer und auch der Dritte im Bunde, Hendrik Schmitz (2001), blieb mit 0:26,99 noch in diesem Zeitranking.

Der zweite Abschnitt begann erneut mit Staffeln, dieses Mal aber nicht gemischt. Den Anfang machten die Damen mit ihren 4 x 50 m Freistil. Wie am Vormittag ging der Sieg an W98 Hannover. Das Team war bereits nach 1:47,05 am Zielanschlag. Etwas enger wurde es dann noch bei den Plätzen 2 und 3. Hier ging Silber an den Delmenhorster SV mit 1:50,44 und Bronze holte sich die TWG 1861 Göttingen nach 1:50,75. Bei den Herren ging Gold in 1:30,92 und Silber in 1:33,59 an die Mannschaften von W98 Hannover und mit etwas Abstand in 1:35,56 holte sich die SSG Braunschweig ihr Staffelbronze ab. Das Ende eines sehr langen Wettkampftages läuteten die Finals über 50 m Brust ein. Bei den Damen war das ein sehr enges Rennen, das Victoria Suchantke (2000) routiniert für sich Entschied und beim Anschlag einfach ihre Erfahrung ausspielte. Ihre Zeit von 0:32,24 war hier Gold wert. Silber ging an Lilly-Fay Wallbaum (2006) mit einer Zeit von 0:32,28 und Bronze holte sich dann Emma Kämpfe (2006) mit ihrer Endzeit von 0:32,72 ab. Es gibt sicher nicht viele Landesschwimmverbände in Deutschland, wo der Aktivensprecher des Verbandes und der Vizepräsident Sport zusammen im Finale schwimmen und dann noch gemeinsam auf dem Treppchen stehen. In Niedersachsen geht so etwas sehr gut. Der Sieg über 50 m Brust ging an den Aktivensprecher Philipp Brandt (1999) in 0:27,52. Silber holte sich Jonas Schwerthelm (2000) in 0:27,99 und Bronze ging an den Vize Sport Ruben Reck (1996) in 0:28,40. Das nächste Finale waren dann die 100 m Schmetterling. Hier gab es deutliche Abstände bei den Damen, so dass die Zielrichter es mal ein wenig einfacher hatten. Der Sieg und Gold ging an Anisa Sabovic (2007) in 1:03,09. Silber an Katja Breithaupt (2001) in 1:05,40 und Bronze an Lara Sophie Klein (2005) in 1:06,11.

In den Vorläufen über 100 m Schmetterling hatte Leonard von Hunnius (2007) schon für das erste Highlight dieser Landesmeisterschaft gesorgt. In 0:56,11 schwamm Leonard einen neuen Landesjahrgangsrekord in der Altersklasse 16. Der alte Rekord von Jona Finn Sue lag bei 0:56,36 und war vom 17.11.2018. Herzlichen Glückwunsch Leonard!

Beim Finale über 100 m Schmetterling der Herren konnte nur noch ein sehr guter Beobachter feststellen, wer hier zuerst an der Matte war. Die Goldmedaille ging an Nikita Schewz (2003) für seine Endzeit von 0:55,43, Jörn Frerichs war nach 0:55,60 im Ziel für Silber und Leonid Grygoriev (1996) schwamm in 0:55,76 zum Bronzeplatz. Auf Platz 4 folgte hier schon Leonard von Hunnius in 0:56,47, zusammen mit Tillmann Lau (Platz 7 in 0:57,86) die jüngsten Schwimmer in diesem Finale.

Zum Ende des ersten Wettkampftages wurde es dann nochmal vielseitig mit dem Finale über 100 m Lagen. Victoria Suchantke holte sich hier ihren zweiten Titel an diesem Tag und beendete das Rennen nach 1:04,70 deutlich vor ihren Verfolgerinnen. Platz 2 und damit die Silbermedaille ging an Emma Kämpfe (2006) in 1:05,10 und Maike Höner (1998) sicherte sich Bronze in 1:05,32. Bei den Herren war es wieder so, dass man erst auf das Rennen schaute und nach dem Anschlag sofort zur Anzeigentafel, weil man sich nicht sicher sein konnte, ob man das auch richtig gesehen hatte. 0:58,43, 0:58,46 und 0:58,84 lauteten die Endzeiten. Der Sieg ging an Kevin Honstein (2003) gefolgt von Philipp Brandt (1999) und Platz 3 erschwamm sich Mitja Ebeling (2007).

Der zweite Wettkampftag begann wieder mit einer gemischten Staffel. Dieses Mal standen die 4 x 50 m Lagen auf dem Programm. Der Sieg ging, wie am Vortag, an die Mannschaft von W98 Hannover in 1:50,37. Die TWG 1861 Göttingen versilberte ihre Endzeit von 1:51,38 und die glänzende Medaille in Kupfer ging an das Team des Celler Schwimm-Clubs in 1:51,86.

Nach vielen spannenden Vorläufen stand zum Ende des 3. Veranstaltungsabschnittes zuerst das 50 m Freistilfinale an. Ein superspannendes und enges Rennen in dem gleich fünf Mädchen unter 27 Sekunden blieben. Gold ging an Alena Gemici (2006) in 0:26,17, mit nur einer Hunderstel dahinter war Lilly-Fay Wallbaum in 0:26,18 im Ziel und Bronze sicherte sich die jüngste Schwimmerin in diesem Finale. Neri Lemke (2009) schwamm mit 0:26,25 einen fantastischen neuen Landesjahrgangsrekord in der Altersklasse 14. Herzlichen Glückwunsch Neri!

Der alte Rekord war von Marcia Niemeyer und wurde am 18.11.2018 in 0:26,51 aufgestellt.

Das Wasser schäumte, als die Herren beim schnellen 50 m Finale im Wasser waren. Gleich drei Schwimmer von W98 Hannover blieben unter der Marke von 23 Sekunden und Mikael Guliyev (2002) hatte hier den schnellsten Anschlag in 0:22,29. Silber ging an seinen Teamkameraden Leonid Grygoriev (1996) in 0:22,84 und Bronze an Markus Kriks (2002) in 0:22,88.

Gerade noch erfolgreich im Wasser über 50 m Freistil sicherte sich Alena Gemici (2006) auch das zweite Finalgold am Sonntagvormittag über 100 m Rücken in 1:03,96. Silber sicherte sich Franziska Hauptmann (2001) in 1:05,36 und der dritte Platz ging dann an Lara Sophie Klein (2005) in 1:05,47.

Kevin Ehrenpfort (2005) war dann im Herrenfinale mit 0:57,05 deutlich vor dem restlichen Feld und nahm die verdiente Goldmedaille in Empfang. Oskar Rudek (2005) gewann hier Silber in 0:59,21, gefolgt von Hendrik Schmitz (2001), der gleich dahinter in 0:59,24 auf dem Bronzeplatz anschlug.

Den letzten Abschnitt läuteten erneut die Staffeln ein, dieses Mal 4 x 50 m Lagen. Mit seiner Vielzahl an sehr guten Schwimmerinnen konnte W98 Hannover hier gleich die Gold- und Silbermedaillen in Empfang nehmen. Die 1. Mannschaft mit Alena Gemici, Victoria Suchantke, Anisa Sabovic und Lilly-Fay Wallbaum schwamm in 1:57,19 zu Gold und ihre Teamkameradinnen Mara Sophie Brandes, Sara Tillmann, Victoria Deppe und Cecilie von Klaeden in 2:01.16 zu Silber. Bronze ging an die Damen der TWG 1861 Göttingen mit Jette Hädicke, Alke Heise, Aileen Pokies und Fabienne Heeren in 2:02,01. Bei den Herren schwamm sich die Mannschaft des Celler Schwimm-Clubs in 1:44,89 zwischen die beiden W98 Hannover Teams, deren 1. Mannschaft nach 1:41,90 anschlug und das 2. Team nach 1:45,14.

Bevor die letzten Finals dieses Wochenende an der Reihe waren legte Leonard von Hunnius (2007, AK 16) nochmal nach. Mit einer Endzeit von 1:50,11 schwamm er über 200 m Freistil zu seinem zweiten Landesjahrgangsrekord an diesem Wochenende. Der alte Rekord von Jonathan Turck in 1:50,75 war noch nicht mal ein Jahr alt und stammte vom 18.11.2022. Mit dieser tollen Zeit gewann Leonard nicht nur Jahrgangsgold, sondern auch die offene Wertung der 200 m Freistil und konnte seine neue Bestzeit gleich doppelt vergolden. Herzlichen Glückwunsch Leonard!

Weiter ging es anschließend mit den Finals über 100 m Brust. Nach Gold im 50 m Brustfinale und Gold in der offenen Wertung über 200 m Brust in 2:33,54 schnürte Victoria Suchantke im Finale über 100 m Brust dann das gesamte Brustpaket zu und zeigte mit ihrer Finalzeit von 1:09,58, dass sie derzeit die schnellste Brustschwimmerin in Niedersachsen ist. Silber ging hier an Lilly-Fay Wallbaum in 1:10.54 und Bronze an Nicole Heidemann (1982), die nach 1:10,69 anschlug. Bei den Herren blieb in diesem Brustfinale nur Philipp Brandt unter der Marke von 1 Minute und schlug bereits nach 0:59,37 an. Silber ging, wie auch beim 50 m Finale des Vortages, an Jonas Schwerthelm (2000) in 1:02,48 und Bronze an Malte Marpert (2005) in 1:04,78.

Mit dem Sprintfinale über 50 m Schmetterling ging ein langes Wochenende langsam zu Ende. Bei den Damen ging hier die Goldmedaille an Maike Höner (1998) nach nur 0:27,81. Mit 0:28,25 kam Anisa Sabovic (2007) auf den Silberplatz und Katja Breithaupt (2001) war nach diesem Finale mit Bronze in 0:28,54 auf dem Treppchen. Bei den Herren ging es ein letztes Mal sehr schnell zur Sache. Den Sieg sicherte sich Jörn Frerichs (1994) in 0:24,29, gefolgt von Nikita Schewz in 0:24,51 und zum dritten Platz schwamm in 0:24,66 Leonid Grygoriev (1996).

Wir bedanken uns beim ausrichtenden Verein Wassersportfreunde 98 Hannover für eine reibungslose Veranstaltung und die tolle Organisation mit dem neuen Siegerehrungsablauf bei dieser Landeskurzbahnmeisterschaft. Der Dank geht auch an alle Kampfrichter, die erneut ein Wochenende für unsere Sportler im Einsatz waren.

Die Siegerehrungs-Fotos findet Ihr weiterhin unter den beiden folgenden Links:

Die Fotos können unter Nennung des Fotografennamens „Patrick Wallbaum / LSN“ auch für weitere Veröffentlichungen genutzt werden.