Wir, der Landesschwimmverband Niedersachsen, möchten auf den Artikel “Hannovers Bäder müssen wirtschaftlicher werden” reagieren und unsere Bedenken zu dem vorgeschlagenen Modell der Bäderprivatisierung zum Ausdruck bringen. Es ist uns bewusst, dass die Stadt Hannover vor finanziellen Herausforderungen steht und nach Einsparmöglichkeiten sucht. Jedoch sollten die Vereine nicht als Kompromiss herangezogen werden, um die Haushaltslücke zu schließen. Es ist bedauerlich, dass seit Jahren kein umfassendes Bäderkonzept für Hannover existiert, aber die Privatisierung maroder Bäder wäre aus unserer Sicht ein Schritt in die falsche Richtung.

Die Vereine sind gerne bereit, Verantwortung zu übernehmen und zur Lösung beizutragen. Allerdings wäre es unverantwortlich, ihnen die Aufgabe zu übertragen, marode Bäder zu sanieren und zu betreiben. Wie bereits im Artikel erwähnt, besteht das Risiko, dass Vereine bei der Instandsetzung und Sanierung überfordert sein könnten, wie es beim Misburger Bad der Fall war. Eine mangelhafte Sanierung kann nicht nur zu finanziellen Belastungen führen, sondern auch die Sicherheit und den Schwimmbetrieb gefährden.

Es ist wichtig, dass die Stadt Hannover ihre Verantwortung für den Erhalt und die Modernisierung der Bäder wahrnimmt. Wir unterstützen die Forderung nach einer dringenden Modernisierung des Stöckener Bads und sind der Meinung, dass ein Neubau die beste langfristige Lösung darstellt. Als Vereinsbad erfüllt es eine wichtige Funktion für die lokale Gemeinschaft, insbesondere im Hinblick auf barrierefreie Zugänge.

Wir schlagen vor, dass die Stadt Hannover alternative Betriebsmodelle in Betracht zieht, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Vereinen und der Stadt ermöglichen. Eine Aufteilung der Aufgaben, bei der die Stadt die technische Seite des Badbetriebs übernimmt und Vereine für den Kassenbetrieb, die Schwimmaufsicht und andere organisatorische Aufgaben zuständig sind, könnte eine sinnvolle Lösung sein. Dies würde die finanzielle Belastung für die Vereine verringern und gleichzeitig sicherstellen, dass die Bäder weiterhin ordnungsgemäß betrieben und gewartet werden.

Wir möchten betonen, dass wir als Landesschwimmverband Niedersachsen bereit sind, mit der Stadt Hannover und dem Stadtsportbund gemeinsam nach langfristigen Lösungen zu suchen, um den Erhalt und die Verbesserung der Bäderinfrastruktur in Hannover sicherzustellen. Eine offene und konstruktive Zusammenarbeit ist der Schlüssel, um die Bedürfnisse der Stadt und der Schwimmvereine in Einklang zu bringen.